So, der letzte kurze Rückblick, der letzte Baustein meiner Säule...
...dieser letzte Baustein ist auch der einzigste zur Zeit der spass macht.
In diesem Bereich habe ich keinen Stress, keinen negativen Druck,
keine schlechte Laune, keiner der mir auf die Nüße geht,
keiner dem ich an die Gurgel will.
Die letzten 3 Monate waren richtig funny.
Was wir gelacht haben, uns gegenseitig auf die Schippe genommen haben.
Einfach geil.
Ich sage es wie es is. Hätte ich den Schritt nicht gewagt, und würde nicht Taxi fahren, ich hätte sowas von viel verpasst.
Ich hätte es auch nie gedacht aber Taxifahren macht richtig Laune.
In dem Job kann ich mich ausruhen und erholen und dennoch Kohle verdienen.
So ganz nebenbei, einfach so.
Der Vorteil: Hat man Feierabend ist die Arbeit auch komplett erledigt.
Auto abgeschloßen, Arbeit erledigt, nix liegengeblieben.
OK, nur der Job könnte stupide werden auf längere sicht aber für etwas Abwechslung
sehr sehr empfehlenswert.
Ich hatte in letzter Zeit Menschen im Auto denen das Schicksal in der Vergangenheit richtig übel mitgespielt hat, dennoch haben diese Menschen sich aufgerappelt, sind aufgestanden, haben zu kämpfen begonnen, und haben gewonnen.
Damit meine ich Menschen die den Krebs besiegten, die Ihre Behinderung bis hin zur Querschnittslähmung zu akzeptieren gelernt haben, die dramatische Ereignisse überwunden haben.
Jeder dieser Menschen war für sich gestraft. Klar ist Krebs zu haben schlimmer als Arbeitslos zu werden, jetzt mal als Beispiel, aber der Arbeitslose sieht diese Situation für sich selbst als katastrophal. Und das gute daran für mich?
Ich lerne daraus. Ich lerne von Menschen die sich nicht aufgegeben haben.
Man muß nur zuhören.
Als Taxifahrer vergleiche ich meine Fahrgäste nicht einander ihrer Schicksale.
Jeder ist für mich ein einzelner Mensch, und ist er ausgestiegen wird diese Kapitel abgeschlossen
und das nächste eröffnet mit dem nächsten Fahrgast.
Eigentlich ist jeder ein Buch für sich und kein Kapitel.
Irgendwann sitzt dieses Buch wieder auf dem Beifahersitz, und warum auch immer,
ich schlage es auf und weiß noch was drinne stand...hammer...geht mir sonst nirgends so.
Natürlich gibt es auch Bücher die ich sofort in den Kamin oder Altpapiercontainer haue.
Da war mal eine Frau...immer betrunken, immer ungepflegt...und immer am STINKEN,
nach Alkohol und nach 8 Wochen nicht mehr geduscht.
Die steigt ein, und sofort bekomme ich einen Würgreflex. Meine Augen fangen an zu tränen
und meine Schleimhäute lösen sich auf.
Am Fahrziel endlich angekommen will ich 4 Euro für die Fahrt.
Dann kuckt die mich an, und lächelt.
Ich denke noch "
was jetzt los, zahl jetzt und raus sonst verreck ich hier"
Da sagt die: "
Du bist genau mein Typ, darf ich dich küssen"
EKELHAFTEKELHAFTEKELHAFTPanik steigt hoch. Die stinkt wie ne Brauerei und ne Schnapsbrennerei und nach altem Schweiß
und ich will nicht wissen nach was sonst noch alles und die will hier fummeln.
Wie kommt man da wieder raus?
Ganz cool und lässig: "
Nein is nich, 4 Euro und tschüß"
Da meint die dann, als wenn sie gar nicht gemeint gewesen währe:
"kann ich deine Nummer haben?""Nein, aber kann ich deine 4 Euro haben"Jetzt hatte sie es geschnallt und da war sie sofort traurig und auch etwas zickig
knallte mir die 4 Euro auf die Amatur und fragte dann beim aussteigen:
"
sehen wir uns wieder?""NEIN"brrrrrrrrr, ich erst mal schnell mit offenen Fenstern, es war saukalt, zum nächsten Parkplatz geheizt, vollbremsung, alle Türen und Kofferraum auf, alles inklusive mich mit Sagrotan eingesprüht, da sieht mich ein Kollege.
Der fragt natürlich was ich da mache, ich denke noch, ja drüber reden hilft, und so wurde ich dann eine Zeit lang zum Lacher des Monats.
Da diese Frau aber eine Stammkundin wahr, fuhr Sie weiterhin mit uns von Kneipe zu Kneipe.
Und jedem mußte sie ihren Kummer erzählen, das sie verliebt ist in mich, und meine Telefonnummer will und sie wollte wissen wann ich wieder Dienst habe.
Wenigstens reagierten da meine Kollegen human gegenüber meiner Person und verweigerten die Aussage oder behaupteten mich gar nicht zu kennen, ich hätte gekündigt, ich währe glücklich verheiratet, usw.
Ja gibt schon ganz üble Bücher.
...Bis denne...